Die Welt des Eisenbahners Edgar hat ihren Magnetismus verloren: die „Bahn-brechenden“ Reformen seines weitsichtigen Arbeitgebers haben ihm den Job bei BahnExpress gekostet, die einzige Frau, die er liebt, ist vergeben, sein korrupter Ex-Schwager, der seinen ganzen Heimatort in der Hand hat, droht ihm und seiner Schwester mit dem finanziellen Ruin. Nur mit einer selbst auferlegten Beschäftigungstherapie hält er sich über Wasser. In dieser aussichtslosen Situation trifft er vor der malerischen Kulisse des Wallersees auf einen alten Bekannten, der sein Leben von einer Sekunde auf die andere radikal verändert. Der Mann heißt Sepp Biber und galt Zeit seines Lebens als Inbegriff eines glücklichen Postlers. Im Zuge der Teilprivatisierung und Liberalisierung der österreichischen Post wird er aber gegen seinen Willen bei voller Arbeitskraft in Pension geschickt und leidet seither an einem „Post-Trauma“. In seinem idyllischen Heimatort am Wallersee, in dem nichts unentdeckt bleibt, fällt es ihm schwer, sich als aktiver Postler zu tarnen. Wenn er aus dem Haus geht, zieht er immer noch die Postuniform an. Und auf Fragen nach seiner vielen Freizeit antwortet er mit „Nachtdienst.“ Aber dieses Versteckspiel geht auf die Dauer nicht gut. So verkriecht er sich immer mehr in seiner Wohnung und flüchtet sich in eine Faxbeziehung mit einer russischen Witwe. Kein Wunder, dass ihm die Decke auf den Schädel fällt.
Ist es ein Zufall, dass sich genau zu dem Zeitpunkt die österreichischen Zeitungen mit Meldungen überschlagen, dass die Exekutive dringend Personal benötigt und auf Postler zurückgreifen wolle?
„In Zeiten wie diesen müssen nicht nur Postler sondern auch Eisenbahner der Exekutive unter die Arme greifen“, denken die beiden nach Freiheit und Abenteuer dürstenden Männer und hängen sich an international gesuchte Gauner, die Sepp Bibers russische Witwe in Millionenhöhe betrogen haben und am Wallersee ein Seehotel zum Zwecke der Geldwäsche finanzieren wollen.
Hinter dem Seehotelprojekt steckt ausgerechnet der Ex-Schwager des Eisenbahners Edgar, der als korrupter Gemeindepolitiker und Fremdenverkehrsobmann den ganzen Ort Hackling am Wallersee in der Hand zu haben scheint. Die Verbrecherjagd führt die beiden Zweck-Freunde an Plätze, wo im wahrsten Sinne des Wortes die Post abgeht und die Freiheit grenzenlos ist. Dort ist Sepp Biber in seinem Element.
Bei dem inoffiziellen Assistenzeinsatz für die Exekutive kommen Biber einerseits seine fast übernatürlichen Fähigkeiten im Umgang mit Hunden zu Gute, andererseits bringt sein übermächtiges Verlangen nach unerreichbaren Frauen ihn und seinen Partner in große Gefahr.
Aber weil Edgar und Biber für das Unerreichbare alles riskieren, können sie dem Tod ohne Ressentiments ins Auge blicken und den Ausspruch „Österreich ist frei“ für sich reklamieren.